An der Filmqualität kann es nicht liegen. Eric Andreae vertauscht so geschickt vorher und nachher, wie man es seit Pulp Fiction nicht mehr gesehen hat. Jessica Hefti schafft es, dem Zuschauer mit etwas Lärm und zwei Interviews vorzuführen, wie sich das Leben neben einem Schrottplatz anfühlt. „Peripheria“ von Marcel Barelli zeigt eine verfremdete Schweiz auf, die uns doch nicht so fremd ist, wie wir zu Beginn des Animationsstreifens meinen mögen.
Der Film kann auch nicht als eigentliches Jugendmedium gelten. Bereits unsere Grosseltern wurden verzaubert von der bewegten Leinwand. Was wäre unser Kino heute ohne Luis Buñuel, Charlie Chaplin oder „Panzerkreuzer Potemkin“? Auch die grössten Regisseure unserer Zeit haben und produzieren massenhaft graue Haare.
Wir alle waren einmal jung. Die meisten von uns werden einmal alt sein. Kino kann uns zeigen, dass wir, ob jung oder alt, alle mit denselben Problemen konfrontiert sind. Sehr eindrücklich beweist dies „Mit Lied und Leid“ von Maurizius Staerkle-Drux, der die Unaufhaltsamkeit eines fortschreitenden Hörverlusts schildert, indem er zwei betroffene Frauen aus verschiedenen Generationen einander gegenüber stellt.
Anstatt sich über Unibesetzer aufzuregen, sollten unsere gestandenen Politiker besser selbst die Kinosäle besetzen und sich ansehen, was die Jugend von heute alles auf und in ihrem Kasten hat.