Gleich am Eingang liegen Blätter mit Kubricks Biographie und einer Liste seiner Filme auf. Ein erster Überblick lässt sich also schnell gewinnen. Danach geleitet einen die Ausstellung mehr oder weniger chronologisch durch das Werk von Stanley Kubrick.
Ganz am Anfang seiner Laufbahn stand die Fotografie. Kubrick fotografierte unter anderem für das New Yorker Magazin „Look“. Einige dieser Fotografien werden auch in der Ausstellung gezeigt.
Durch das Fotografieren kam Kubrick zur Regie. Sein erster Film, „Day of the fight“, war eine Dokumentation über einen Boxkampf. Nach zwei weiteren Dokumentarfilmen begann er, Spielfilme zu drehen. Jeder seiner Filme – darunter Klassiker wie „Spartacus“, „200: A Space Odissey“, „A Clockwork Orange“ oder „Full Metal Jacket“ – wird vorgestellt. Originalrequisiten (zum Beispiel ein Affenkostüm aus „Space Odissey“), Drehbücher mit Kubricks Anmerkungen und Bilder von den Dreharbeiten ermöglichen einen Einblick in das Werk des Filmemachers.
Gesellschaftskritisch
Auch einige Projekte, die Stanley Kubrick nicht realisieren konnte, werden präsentiert. Besonders eindrücklich ist „Napoleon“, ein Historienfilm, der nicht gedreht wurde, weil Kubricks Ideen der Zeit weit voraus waren und deshalb technisch nicht umgesetzt werden konnte. Der gesellschaftskritische Regisseur hat einige Filme gedreht, die in der Öffentlichkeit Diskussionen ausgelöst haben. Bei „Lolita“ beispielsweise musste er sich vorwerfen lassen, er habe einen pornografischen Film gedreht. In der Ausstellung kann man dazu einen Briefwechsel zwischen Vertretern von konservativen Kirchenkreisen und Kubrick lesen.
Der Privatmann
Eine Diashow zeigt die wichtigsten Stationen in Stanley Kubricks Leben. Somit sind nicht nur Bilder von Dreharbeiten, sondern auch der Privatmann Kubrick, der mit seiner Familie lieber etwas zurückgezogener lebte und seine Kinder vor der Presse abschirmen wollte, gezeigt. Für technisch Interessierte sind einige Kameras, Objektive und ein Schnittgerät ausgestellt. Überall finden sich auch Erklärungen zu neuen Tricks, die Kubrick in seinen Filmen ausprobierte oder sogar selbst entwickelt hat. Viele Exponate stammen aus Kubricks eigener Sammlung. Fans des Regisseurs, die vom relativ hohen Eintrittspreis von 12 Franken nicht abgeschreckt werden, dürfen sich die Ausstellung deshalb nicht entgehen lassen. Sie läuft noch bis zum 2. September.