Vor allem auf der Scope Art Fair waren relativ viele Kunstwerke zu finden, die in irgendeiner Form Geld wiederspiegelten. Stefano Scheda füllte den Boden der Koje der MLB Home Gallery mit unzähligen Euro-Cents. Die Besuchenden durften sie betreten, was nicht nur ein haptisches Gefühl auslöste, sondern auch zu einem ganz eigenartigen Geräuschpegel führte. Tanja Boukal liess unter dem Titel „Let’s make money“ drei Paar Hände einen 100-Euro-Schein stricken, welcher sich gleichzeitig wieder auflöste. In der interaktiven Arbeit „Chromatophobia“ von L.N. Tallur durften die Besuchenden der Art Basel Münzen einhämmern. In seiner Arbeit „Apocalypse“ werden Münzen tagelang poliert, bis nur noch blanke Metallscheiben übrig waren. Carlos Aires war mit seinen Collagen aus Geldscheinen und Pressefotos auf der Scope und auf der Voltashow zugleich vertreten. Die dänische Künstlergruppe „Superflex“, welche zwischen April 2005 und Mai 2006 die Kunsthalle Basel mit der einzigartigen Ausstellung „Supershow“ bereicherte, hat für ihre Arbeit „Euro“ die nationalen Kennzeichnungen von Euromünzen entfernt.
Kultur
Geld wird Kunst
Robin Gommel
Trotz Dauerkrisen und Realpolitik brummt der Kunstmarkt. Vielleicht flüchten sich die Sammler in dauerhafte Werte statt weiterhin auf Bitcoins und Derivate zu setzen. Aber auch immer mehr Künstler und Künstlerinnen setzen sich mit dem Thema Geld auseinander und verwenden Münzen und Banknoten als Medium ihrer Kunst. Tink.ch hat die Art Basel und die drei Satellitenmessen Scope, Liste und Volta besucht und nach Geldkunst und Kunstgeld gesucht.