„Letschti in Ziiri, s isch zem schreie, mir hän e WC gsuecht wie wild
Hey luog do het ains, sait dä bletzlig, Verrichtigsbox stoot uf däm Schild
50 Stutz sait d WC-Dame, i glaub die spinnt, i has verhebt
Nai s’isch nit s Gäld gsi wo mi gschteert het, nur hätts mr en bim schiffe ghebt.“ (Mac Väärs)
Die goldene Regel: An der Fasnacht ist man fröhlich. Richtig fröhlich. Der Frühling naht, der Winter wird vertrieben. In Brig geschah dies mit Pauken und Trompeten: Am viertägigen Gätsch erhascht man auf den Strassen immer wieder guggenmusikalische Töne der besonderen Sorte. Das tönt dann circa so: „Bumm z bumm bumm z, bumm z bumm bumm z, bumm z bumm bumm z, böböböböböböböböböböbö, bumm z, bumm z – böböböböböböböböbö – bubububububububu – tätäräräräääää, bumm z, bumm bumm z.“ Oder so ähnlich. Doch man muss kein Guggen-Liebhaber zu sein, um die Fasnacht im Gätsch zu lieben. Denn alles wird zur Bühne: Die Strasse für die kreativ Verkleideten, Restaurants, Keller, Bars und Zelte für DJ’s und verschiedene Bands.
„Die Masseninitiative het das schööne Land gspalte
D Wirtschaft muess jetzt wiider Kontingänt yyhalte
Immene rächte Schwyzer isch dä Volkswillen egal
Denn d Butzfrau dehai schafft au in Zuekumpft illegaal.“ (die Haiggle)
Die Protagonisten in Brig: Giraffen, Katzen, Putzfrauen. Astronauten, Punks, Matratzen. Fernseher, Quecksilber, Putins. Das Ganze umrahmt von verschiedensten Guggenmusiken: Bumm Z.
„Dank NSA waisch vo der Merkel EU Ghaimniss
Und vam Putin alli Menscherächtsversaimniss.
S ainzig Mool wo au der Maurer isch am Droot,
huucht sini Frau: – bring uff em Haimwääg no ne Broot.“ (die Penetrante)
Doch auch ein Blick in die verschiedenen Keller, Zelte und Bars lohnt sich. Hier hört man nicht mehr viel von den traditionell fasnächtlichen Musik und die Ohren werden mit Psy, Electro-Swing, Klassikern und mehr verwöhnt – und häufig sogar live: Punk, Funk, Rock und mehr. Die Getränkelisten sind lang, es wird getrunken, gegessen und gefeiert. Bis in die frühen Morgenstunden. Manche auch etwas länger. Schwer zu erfassen dieser Gätsch. Vor allem wenn er vorbei ist. Bumm Z.
„Die Ryychschte vo der ganze Wält
Verstegge ganz e Huffe Gäld
Am Fiskus vorby, uff Schwyzer Bangee
Doo kunnt di ganzi Wält ins Wangge
E Wältkrieg goot gege d Schwyz jetzt los
Die erschte Bängger steeen uff dr Stross!“ (DAG / WAG)
Naja. Übers Ergebnis kann man streiten. Klar ist: Die Schnitzelbänke in Basel in den verschiedenen Kellern muss man einfach mal gehört haben. Und die Fasnacht in Brig bleibt bunt, verrückt und anstrengend. Die restlichen Fasnachten der Schweiz? Die besuch ich dann ein andermal.