Bildersprache
Samstag, um halb zwei Uhr Nachmittags bei der Clarakirche in Basel. Eine bunte Bilderwand hängt in der Luft und eine Gruppe Jugendlicher steht davor. Beim näher rangehen, erkennt man die einzelne Elemente der Bilderwand, über „Free Tibet“ bis zu „help us“ oder Van Gogh und Fussballfeldern, es ist eine grosse Bandbreite an Sorgen, Träumen und Hoffnungen auf dieser zusammengesetzten Bilderwand dargestellt. Auf der Rückseite dieser Wand entdeckte man noch eine zusätzliche Überraschung – ein Wortspiel. Mit grossen Buchstaben stand: „ASYL SUCH ENDE“, was zur Situation der Asylsuchenden aufmerksam machen und zum Denken anregen sollte. Zusätzlich konnte man sich an Infobroschüren bedienen und mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen reden.
Farbe für das Glück
Bereits am Freitag begab sich die Gruppe von Jugendlichen ins Asylheim Basel um mit den dort anwesenden Kindern die Spanplatten zu bemalen. Kurz nach Beginn des Malnachmittags wurden die Jugendlichen bereits schon ein erstes Mal überrascht. Mit grossen Erstaunen nahmen sie wahr, mit was für einem Elan und Motivation die rund 20 Kinder im Heim ans Werk gingen um ihre Spanplatten zu bemalen. Nach kurzer Zeit waren die Platten bemalt und die Arbeit war zu Ende. Doch die begeisterten Kinder und die neu dazu gestossenen Erwachsenen fingen plötzlich an die Pappteller, die Abdeckung und die Wände zu bemalen, solch eine Freude herrschte und es schien als würde die Farbe das Glück förmlich versprühen. Am Ende des Tages waren alle Materialien verbraucht und das Zimmer strahlte in allen Farben.
Hilferufe
„Wir wollten eigentlich mit diesem Projekt den Menschen helfen die direkte Opfer von Menschenrechtsverletzungen sind.“ sagte Rahel Suter, eine Projektteilnehmerin. In den Asylheimen würden Kinder am meisten leiden, weil sie keine Beschäftigung hätten, ergänzt Rahel Suter. Besonders ein Bild blieb allen in Erinnerung. „Eine Frau malte ihren verstorbenen Sohn“, erzählte eine andere Teilnehmerin und zeigte dabei auf ein Bild. Darauf waren zwei Figuren gezeichnet mit der Überschrift „In Iran help us, my boy is dead“.
Farbe bringt Visionen
Die Projektgruppe ist sehr zufrieden mit dem Resultat und hat sich für die Zukunft vorgenommen, öfter solche Malnachmittage im Asylheim zu veranstalten. Doch auch höhere Ziele wurden gesteckt. So hat man schon mit dem Gedanken gespielt irgendwann einmal eine Suppenküche dort einzurichten. Die Aktion 72 Stunden hat zu neuen Visionen angeregt im Empfangs – und Asylheim Basel.