Wenn in Biel die Sommerferien beginnen, wird nicht gleich für die grosse Reise in den Süden gepackt, zumindest nicht bei Kulturinteressierten und Festivalfreunden. Denn der Pod’Ring steht auf dem Programm, die einzigartige Kulturwoche in der Altstadt. Während andernorts sich Weltstars das Mikrofon reichen und sich Tausende vor gewaltigen Bühnen drängen, treten in Biel Künstlerinnen und Künstler aus allen möglichen Sparten der Kultur auf und das Publikum begibt sich in gemütlicher Atmosphäre auf Entdeckungsreise oder lässt dich ganz einfach überraschen.
Jeden Tag ein neuer Mix
Auch auf dem Programm der Jubiläumsausgabe des 1978 zum ersten Mal durchgeführten Pod’Ring stehen wieder jede Menge Namen, die man kennt oder nicht, jedenfalls nicht aus der Hitparade. Künstlerinnen und Künstler, grosse und kleine Formationen aus Nah und Fern spielen bunt vermischt vor oder auf der grossen Bühne im Ring, auf der Jugendplattform in der Obergasse, in den Kellertheatern Carré Noir und Théâtre de Poche oder im Höfli. Jeden Tag von Dienstag bis Samstag wird da den Besucherinnen und Besuchern vom frühen Abend bis nach Mitternacht ein bewegter Mix aus Theater, Clownerie, Komik und Musik aller Sparten geboten.
Musikstile aller Art
Hier ein kleiner Querschnitt mit herausgegriffenen Perlen: Am Dienstag spielt zum Beispiel die Skaband Two Tone Club zum Tanzbeinschwingen auf. Am Mittwoch lockt Baladri mit Allerweltsfolk und die Langusta-Entertainments-All-Stars bereiten dem Pod’Ring einen musikalischen Rückblick durch den „Time Tunnel“. Am Donnerstag spielen Pflanzplätz Volksmusik auf ihre Art und der Bieler Rapper The Dash lässt es auf der Jugendplattform krachen. Den Auftakt am Freitag macht Linard Bardill und serviert Klein und Gross seine Sternschnuppesuppe bevor es via Theatersport und Country-Konzert zum Headliner des Abend geht: Rue du Congo. Was die Bieler Formation allerdings spielen wird, ist dem Programm nicht zu entnehmen, etwas Verrücktes wird es wohl schon sein, steht dort doch geschrieben: „Eine Tonne Rock, ein Rudel psychedelischer Wiesel und ein grosser Plastikeimer voll Afreaka.“
Berliner und Israeli fürs Tanzfest
Der Samstag, als Höhepunkt der Woche, bietet Komik mit dem Duo Pasta del Amore, Beatmusik der 60er mit Beatplanet aus Berlin, rockigen Gitarrensound alla Modern Day Heroes und zum Finale die Gäste aus Israel: Boom Pam. „Das Soundgebräu dieser Combo besteht aus einer Mischung zwischen arabischem und griechischem Pop, Zigeunermusik, Klezmer und Surf, angereichert mit unheimlich viel Energie und Drive“, verspricht die Beschreibung im Programmheft. Sieht ganz danach aus, dass wie im letzten Jahr mit der tschechischen Gruppe Hadryz Tela wieder bis zum Umfallen getanzt werden wird. Nur diesmal gibt’s am Sonntag noch ein kleines Supplement: Ein Brunch untermalt mit Musik vom Trio Euter.
Wer das ganze Programm sehen möchte, schaut am besten mal auf der Website des Pod’Ring vorbei oder macht sich gleich auf die Socken, um sich in der Altstadt von Biel überraschen zu lassen.