Das Duo Blue Hawaii aus dem kanadischen Montréal, benannt nach einem Musikfilm mit Elvis Presley, macht sphärisch ruhigen Elektropop. Dennoch greifen die Québécois auf der Bühne kräftig in die Kiste der tanzparen Pop-Songs. Ihr zweites Album „Untogether“ ist seit Februar in der Schweiz erhältlich, inklusive frostiger Gefühle kalter kanadischer Winter.
Im Gegensatz zu ihrem zehnten Album „Hunted by You“, mit einem Jahr Verspätung kürzlich in Europa erschienen, vermag die New Yorkerin Singer-Songwriterin Rachel Sage live absolut zu überzeugen, ganz im Stile ihrer früheren Veröffentlichungen. Live ist kaum mehr etwas vom braven Schulmädchen mit Barbie-Anleihen zu spüren, das die Bildchen auf ihrer Website erwarten lassen. Dennoch: Etwas von der ebenfalls New Yorker Sängerin Amanda Palmer auf Liebesentzug schwingt eben doch mit.
Die Indie-Popper Joywave aus Rochester in New York starteten ihre Live-Auftritte erst vor einem Jahr, ganz ohne falsche Bescheidenheit im örtlichen Planetarium. Dennoch vermögen die Jungs aus der Heimstadt von Kodak bereits jetzt ihr Publikum zackig in die Tanzschuhe zu heben. Ihre EP „Koda Vista“ ist letztes Jahr erschienen und kann digital oder direkt aus den USA als 12″-LP gekauft werden, ein aktuelles Mixtape ist auf Soundcloud zu hören.
Das Duo Houses aus Chicago hat sich nach einem Intermezzo in Hawaii in Los Angeles niedergelassen. Ihren ruhigen, dennoch intensiven Elektropop verstärken sie auf der Bühne mit weiteren Musikern. Ihr zweites Album „A Quiet Darkness“ soll Mitte April erscheinen und erzählt die Geschichte eines Liebespaares auf der Flucht vor einer nuklearen Katastrophe, mit dem Ziel, sich vor dem nahenden Tod ein letztes Mal zu treffen. Diesem endgültigen Abschied folgt das Album, in dem entlang der Route die einzelnen Stücke in verlassenen Häusern aufgezeichnet wurden.
Die sympathische und junge Norwegerin Therese Aune macht akustischen Pop, der nordischer kaum sein könnte. Ihre Band in Hippieklamotten, mit Tuba und Handorgel, erobert das Publikum geschwind. Thereses Album „Billowing Shadows, Flickering Light“ ist bereits im vergangenen Herbst digital erschienen, die sanftmütige Musik eine wunderbare Liebkosung der Ohren.